Die Schutzgebühr

Einige Worte zur Schutzgebühr, die bei Tiervermittlungen erhoben und immer wieder von Interessenten kritisiert wird:

Keine seriöse Tierschutzorganisation kann mit Tieren, für die sie ein gutes, neues Zuhause sucht, Geld verdienen. Ganz im Gegenteil: Wenn ein Tier aufgenommen wird, ist sein erster Weg in der Regel der zum Tierarzt.

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Dort wird der Vierbeiner gründlich untersucht und oft genug werden Diagnosen erhoben, die eine Behandlung notwendig machen. Das fängt beispielsweise bei Kaninchen mit Zahnproblemen an, geht über nicht ordentlich durchgeimpfte, nicht entwurmte oder nicht kastrierte Katzen weiter bis hin zu Hunden, die dringend eine Operation benötigen. Tierärztliche Eingriffe und Medikamente, die der betreffende tierliche Patient benötigt, werden selbstverständlich vom Verein Netzwerk Mensch-Tier e.V. bezahlt. Doch auch gesunde Tiere kosten Geld: Sie wollen gefüttert werden, brauchen – je nach Art und Alter – spezielle Babynahrung, Einstreu, Substrat für ihre Toilette, frische Decken, Kissen, Tücher, Hängematten… Von der Zeit, die in die heimatlos gewordenen Vierbeiner und Vögel investiert wird, gar nicht zu reden. Ist das Tier schließlich so weit, dass es vermittelt werden kann, heißt es, Inserate zu schalten und Fotos und Aushänge zu machen. Wenn alles gut läuft, gehen nun Telefonate und Mails von Interessenten ein, die den Heimatlosen aufnehmen wollen. Auch hier müssen sich die Aktiven des Vereines viel Zeit nehmen, zuhören, nachfragen, prüfen… denn wir möchten für unsere Schützlinge natürlich den jeweils optimalen Platz finden.

Bei einer Tiervermittlung gilt – wie überall im Leben: Was nichts kostet, ist nichts wert!

Mindestens 50 % aller Nagetiere oder Kaninchen, die an Fremde verschenkt werden, landen in den Mägen von Reptilien. Auch melden sich besonders schlaue Mitmenschen auf „Nutztier“-Inserate, um an günstige Sonntagsbraten zu kommen: Eine Dame, die ihre beiden Kaninchen via Internetanzeige in gute Hände verschenken wollte, erzählte uns, sie habe einem Anrufer gesagt, dass ihre Häsin auf einem Auge blind sei. Der Herr habe nur lachend geantwortet: „Das stört niemanden mehr, wenn sie in der Pfanne liegt…“ Keine Frage, dass gelegentlich auch junge Hunde und Katzenwelpen als Futtertiere „liebevolle Hände“ finden. Schon oft hatten wir, wenn wir Kleintiere in der Vermittlung hatten, Anrufe von Leuten, die für ihre Kinder oder ihre Enkel Vierbeiner suchten. „Wir nehmen ihnen alle Jungtiere ab“, hieß es dann, „wir haben viel Platz.“ Eine Platzkontrolle lehnen solche Interessenten immer ab und wenn sie hören, dass jedes Tier mit Schutzvertrag vermittelt wird und etwas kostet, dann haben sie sofort kein Interesse mehr. Die Schutzgebühr kann also – zusammen mit dem Schutzvertrag und einer Platzkontrolle – getrost als Lebensversicherung für ein Tier bezeichnet werden. Und wer schon am Telefon wegen dieser Gebühr stöhnt, der wird sicherlich nicht bereit sein, alle anfallenden tierärztlichen Routineuntersuchungen bei seinem neuen Hausgenossen, so lange dieser lebt, durchführen zu lassen, geschweige denn, ihn nach einem eventuellen Unfall oder einer später auftretenden chronischen Erkrankung zum Tierarzt zu bringen.

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Geiz mach ja für manchen Zeitgenossen „geil“ sein, aber wer sich dieses Motto auf die Fahnen geschrieben hat, der sollte tunlichst von der Haustierhaltung Abstand nehmen.

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